Gottfried Keller

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Kuriositäten

Kuriositäten I Kuriositäten II
Das Gottfried Keller-Haus Kellers Hund
Gottfried Keller auf dem Rhein Wie groß war Gottfried Keller wirklich?
Der Gottfried Keller-Dichterweg  
Lebendig begraben  
Mit Spiegel in den Schützengraben  
John Kabys  

Kuriositäten I

 

 

Das Gottfried Keller-Haus

 

Aus der Werbeschrift des Lesezirkels Hottingen für ein Gottfried Keller-Haus, Zürich 1912

Plan eines Gottfried Keller-Hauses im Tonhallen-Areal (1912)

Das Keller-Haus sollte ein Vortragshaus (Mitte), ein Lesehaus (rechts) und ein Gesellschaftshaus (links) umfassen:

Eine dreifache Gliederung des Hauses ergab sich auf natürliche Weise. Sie entspricht den drei Gebieten, die der Lesezirkel pflegt: Das Lesen verlangt Lese- und Bibliothekräume, die literarischen Abende einen nach allen Regeln der Technik konstruierten Vortragsaal, die Geselligkeit Räume für Versammlungen und Feste. (S. 7)

Das Vortragshaus ist als städtisches Vortragsgebäude und zugleich als "Kleines Haus des Stadttheaters geplant [...].

Das Lesehaus soll aufnehmen: Die Lokalitäten des Lesezirkels Hottingen, Verwaltungsräume, Lesesäle, Bibliothek, Bücherausgabe, Auskunftsraum und den Arbeitssaal des Lesemappeninstituts. (S. 11 f.)

Das Gesellschaftshaus soll ein städtisches Klub- und Vereinshaus sein.

Zur Geschichte des 1882 gegründeten Lesezirkels Hottingen vgl. Conrad Ulrich: Der Lesezirkel Hottingen. Zürich: Berichthaus 1981.

 

 

 

Gottfried Keller auf dem Rhein

 

Rheinschifffahrt Kaiserstuhl tauft ihr zweites Schiff (26.3.2002)

Seit letzten Herbst besitzt die Rheinschifffahrt Kaiserstuhl ein zweites Fahrgastschiff für 60 Personen. Am Samstag haben Klara und Markus Joho sowie das Gottfried-Keller-Zentrum Glattfelden als Pate das Schiff mit Champagner auf den Namen MS Gottfried Keller getauft.

Ein grosser Moment stand bevor: Das mit Blumenranken verzierte Schiff lag im Hafen zur Taufe bereit. Als Pate war das Gottfried-Keller-Zentrum Glattfelden gefunden worden. Die geladenen Gäste wurden vom Jodelchörli "Alte Kameraden" begrüsst und machten sich auf eine Rheinrundfahrt. Während des Apéros informierte Geschäftsleiterin Klara Joho über die Schifffahrt, die Patenschaft und stellte die Mitarbeiter der Rheinschifffahrt Kaiserstuhl vor. Die Crew umfasst drei Schiffsbetreuerinnen und neben Kapitän Markus Joho einen weiteren Steuermann. Stadtammann Walter Suter dankte für das Engagement von Klara und Markus Joho und überreichte eine grosse Flasche Champagner. Fritz Jäggli, Präsident der Stiftung Gottfried- Keller-Zentrum, erzählte von Gottfried Keller und dessen Beziehungen zum Rhein und zur Stadt Kaiserstuhl. Er las Kellers Gedicht "Am fliessenden Wasser" vor.

Nach der 45-minütigen Rundfahrt traf das Schiff wieder im Hafen ein und wurde von der Musikgesellschaft Glattfelden empfangen. Konrad Erni von der Kulturkommission Glattfelden überreichte dem Ehepaar Joho die Taufurkunde. Christine Bachmann, Mitglied des Stiftungsrates, zerschlug die Champagnerflasche am Heck des Schiffes. Nach viel Applaus und Gratulationen stand das Schiff der Bevölkerung für eine Schnupperfahrt zur Verfügung.

Durch den Erwerb des zweiten Schiffes hat sich das Angebot der Rheinschifffahrt Kaiserstuhl erweitert. In dieser Saison kann man sich bei Sonntags-Brunch-, Fischknusperli-, Muttertags- und vielen anderen Fahrten erholen. (rbi)

 

 

Der Gottfried-Keller-Dichterweg

 

1995 wurde der Dichterweg eröffnet, welcher - vorbei an 14 Gedichtstafeln - von Glattfelden nach Rheinsfelden führt. Nun sind drei neue Tafeln dazugekommen. Somit kann man dem Rheinufer entlang Gottfried Keller bis nach Kaiserstuhl folgen. [...]

Gottfried Keller hatte ein Faible für Kaiserstuhl, vor allem für die sagenumwobenen drei Wasserstelz-Schlösser. Diese inspirierten ihn zur Novelle "Hadlaub". So sind zwei der drei neuen Tafeln, welche ihre Standorte beim Weiacher Bächli, beim Rheinhof und eben in Kaiserstuhl haben, Textpassagen aus dieser Novelle gewidmet, während die eine einen Tagebucheintrag mit dem Namen "Sommerferien 1832" enthält.
[...]

Die Kosten für die drei neuen Tafeln, welche rund 4500 Franken betragen, teilen sich die Gemeinde Kaiserstuhl, Pro Kaiserstuhl und die Richner-Eggimann-Stiftung Kaiserstuhl. Die 13 Kilometer lange Wanderung dauert rund vier Stunden.
[...]


Quelle: Zürcher Unterländer, 7.5.2001

 

 

John Kabys

 

John Kabys, der Schmied seines Glückes, hat es auf die Tochter von Frau Oliva, nämlich Fräulein Oliva abgesehen.

Kabys-Oliva! klang es sogleich in Johns Ohren und wiederhallte es in seinem Gemüte. Mit einer solchen Firma ein bescheidenes Geschäft begründet, mußte in wenig Jahren ein großes Haus daraus werden.

Bei Vorbereitung der Hochzeit kommt alles anders

und es ergab sich, daß die Mutter allerdings eine verwitwete Dame Oliva, die Tochter hingegen ein außereheliches Kind von ihr war aus ihrer Jugendzeit und ihren eigenen Familiennamen trug, wenn es sich um amtliche und civilrechtliche Dinge handelte. Dieser Name war: Häuptle! Die Braut hieß: Jungfer Häuptle, und die künftige Firma also: "John Kabys-Häuptle," zu deutsch: "Hans Kohlköpfle."

 (zit. nach HKKA 5, S. 65)

Kabis-Häuptle läßt grüßen ...

im Zürcher Volksblatt
vom 23. Oktober 1877

(mitgeteilt von Peter Villwock, Berlin)

 

 

Lebendig begraben

 


 

Als Kuriosum mag hier erwähnt sein, dass Gottfried Kellers Name zweimal irrtümlich in das Totenregister von Glattfelden eingetragen wurde: am 22. Mai 1822 und am 26. Juli 1824. Der Vorname wurde dann durchgestrichen und durch den Namen der verstorbenen Schwesterchen Anmna Katharina, resp. Anna Elisabeth ersetzt. In Wirklichkeit überlebte Gottfried Keller alle seine Geschwister. Er starb am 15. Juli 1890 im Alter von nahezu 71 Jahren.

Schlaginhaufen 1929, S. 21

... das Blut der Ahnen

Die Personen des Sippschaftszentrums hinterliessen keine Nachkommen, und so führten die von den vier Urgrosselternpaaren herkommenden Linien zu einem Punkte des Erlöschens. In den collateralen Linien dagegen rollt das Blut der Ahnen Gottfried Kellers weiter, und sie bieten dem Biologen und Mediziner die Angriffspunkte für seine Forschung.

Der Gesichtspunkt der erbbiologischen Personenforschung war es, der mich bewog, den Ahnen Gottfried Kellers nachzugehen. Die Kenntnis der Aszendenztafel und der darauf fussenden Sippschaftstafel sind [...] die ersten Voraussetzungen zur Vornahme erbbiologischer Untersuchungen bestimmter Personen. Wenn es mir gelungen sein sollte, diese Vorarbeit für die erbbiologische Erforschung der Merkmale, die sich zur Eigenart des gottbegnadeten Dichters vereinigten, geleistet zu haben, so wäre der Hauptzweck dieser Schrift erfüllt.

Otto Schlaginhaufen: Gottfried Kellers Ahnen- und Sippschaftstafel. Separatdruck aus: Archiv der Julius Klaus-Stiftung für Vererbungsforschung, Sozialanthropologie und Rassenhygiene. IV (1929) Heft 1, S. 21 f.

 

 

Mit Spiegel in den Schützengraben

 


Die Miniaturausgabe von Kellers Seldwyla-Erzählung ist beim Hyperion-Verlag in Berlin erschienen, der Umschlag wurde von Emil Preetorius gestaltet.

Datum noch nicht erschlossen.

(mitgeteilt von Peter Staengle, Heidelberg)

 

Kuriositäten II

 

 

Kellers Hund

 

Drei Briefe über Gottfried Keller, mitgeteilt von Albert Züst im Bund (Bern) vom 10.2.1939


Die im folgenden wiedergegebenen Briefe wurden zwischen Eduard Vieweg, dem Verleger des Grünen Heinrich, und dem Anatomen und Physiologen Jacob Henle, gewechselt. Keller hatte Henles Vorlesungen in Heidelberg besucht. Der tiefe Eindruck, den diese auf ihn machten, hat im vierten Band des Grünen Heinrich seinen Niederschlag gefunden.

 
Braunschweig, 14.9.1854 - Vieweg an Henle

Ihrem Wunsche gemäß sende ich Ihnen auf unser Tauschkonto den Grünen Heinrich und die neue Auflage der Kellerschen Gedichte. Der Grüne Heinrich ist, nach meiner Anschauung, ein ganz prächtiges Buch; ich habe es mit dem allergrößten Vergnügen gelesen. Auch ist es mir in anderer Hinsicht interessant, nämlich zur Vergleichung meiner Ansicht mit der des großen Publikums. Von dem Buche sind nämlich kaum hundert Exemplare abgesetzt, vielleicht ein paar hundert weniger als von der schlechtesten Gattung des trivialsten Leihbibliothekfutters! Das ist denn doch stärker wie stark! Möglich, daß sich der Keller'sche Roman später noch in der Lesewelt emanzipiert und daß dem Absatz auch der noch fehlende vierte Band schadet. Keller lebt oder bummelt in Berlin und scheint mir seinem Charakter nach wenig der Güte seines Buches zu entsprechen. Er hat mir das Honorar aus der Tasche gelockt und jetzt ist der vierte Band noch nicht von ihm zu bekommen, nachdem er schon an den ersten Bänden über zwei Jahre drucken ließ! Es wird mich höchlich interessieren, von Ihnen zu hören, was Sie von dem Roman sagen und, falls Sie den Verfasser persönlich kennen, auch etwas über seinen Charakter. Persönlich macht er den Eindruck eines Bull-Dog.

gez. Ed. Vieweg.

 

Göttingen, 1.10.1854 - Henle an Vieweg

[...] Ich benütze diese Gelegenheit, Ihnen für Ihre letzte Sendung, auch im Namen meiner Frau, für Ihr freundliches Geschenk zu danken. Der Grüne Heinrich, den ich sogleich in Angriff genommen habe, macht mir außerordentliche Freude. Ich kenne kein Buch, welches die Vorgänge in einer Kinderseele so nach dem Leben schildert, wie dies. Es sind ganz neue Quellen angezapft und wo dies Buch Leute aus dem Volk schildert, wie ganz anderes Fleisch und Blut haben diese Gestalten als die süßlichen, zärtlichen Geschöpfe der Volksidyllen. Ich habe den Verfasser, der mir von Zürcher Freunden nach Heidelberg empfohlen war, seit Jahren aus dem Auge verloren. Dort besuchte er mich anfänglich, bald aber wurde ihm das Schwätzen unbequem und er brachte seine Tage in Gesellschaft eines großen Hundes hinter einem Bierglas im Wirtshaus zu, ohne eigentliches Schlemmen. Niemand hätte ihm angesehen, was für prächtige Gedanken sich in seinem Kopf bewegen [...].

gez. Jacob Henle.

 

Braunschweig, 3.10.1854 - Vieweg an Henle

[...] Daß Ihnen der Grüne Heinrich munden würde, wußte ich, und es freut mich. Grad so wie Sie den Verfasser in Heidelberg schildern, grad so fand ich ihn in Berlin, maulfaul und grob, das Gefühl erweckend, daß ihm der Umgang mit dem Bierglase und dem Hunde weit mehr zusage, als irgendwelcher menschliche. Ich glaube kaum, daß er sich so weit ermannt, den vierten Band zu vollenden, da er das Geld dafür weg hat. Ich würde mich schämen, einen solchen Verdacht zu hegen, wenn er nicht gerechtfertigt wäre.

gez. Ed. Vieweg.

 

 

Wie groß war Gottfried Keller wirklich?

 

Seine Beleibtheit war keine übermäßige, aber sie fiel ihm wegen seiner kleinen Statur beschwerlich: denn er maß vom Scheitel bis zur Sohle nicht über 1,40 Meter.

Adolf Frey: Erinnerungen an Gottfried Keller. Zürich und Stuttgart: Rotapfel Verlag 1979, S. 14.
 


 
  Keller, laut Reisepaß von 1848 "5 Schuh 4 Zoll", also etwa 1,50 Meter groß, mit monumentalem Kopf, stämmigem Leib und sehr kurzen Beinen, war unglücklich in Kapps Tochter Johanna verliebt, die ihrerseits den verheirateten Philosophen Ludwig Feuerbach liebte.

Michael Buselmeier: Literarische Führungen durch Heidelberg. Eine Stadtgeschichte im Gehen. Heidelberg: Wunderhorn 1996. S. 91.
 


 
 
 
Kellers Paß für seine Reise nach Heidelberg nennt offiziell "5 Schuh, 4 Zoll", was nach Auskunft des Baugeschichtlichen Archivs und Büros der Archäologie der Stadt Zürich heutigen 160 cm entspräche.

[...]

Nach Mitteilung des Schweizerischen Bundesamtes für Statistik vom September 1989 betrug die mittlere Körpergröße im Jahre 1884 163,5 cm., heute steht sie bei 176,8 cm; das sind volle 13,3 cm mehr. Wenn man also beurteilen will, wie Kellers Körperlichkeit von seinen Zeitgenossen und ihm selbst erfahren wurde, muß man diese 13,3 cm zu den überlieferten Angaben hinzurechnen - das ergibt keinen Mißgeschaffenen, sondern einen kleinen Menschen, wie er einem gelegentlich begegnen mag.

(Peter von Matt: Gottfried Keller und der brachiale Zweikampf. In: Gottfried Keller. Elf Essays zu seinem Werk. Hrsg. v. Hans Wysling. Zürich: Verlag Neue Zürcher Zeitung 1990. S. 109-131, Zit. S. 131 u. 109)




 

 

Kellers Passformular

Kellers Passformular vom 10. Oktober 1848 für den einjährigen Aufenthalt in der Universitätsstadt Heidelberg ist in mancher Hinsicht denkwürdig. Aus dem Signalement geht hervor, dass er braune Augen hat und dass die Körpergrösse 5 Schuh 4 Zoll beträgt, was 162 cm entspricht.

Gottfried Keller 1819-1890. Ausstellung in der Schweizerischen Kreditanstalt Zürich-Werdmühleplatz. Katalog: Zürich 1995 (Text von Bruno Weber).

Vgl dazu neuestens auch Bruno Webers vertiefenden Beitrag im Gottfried-Keller-Raben.

Kellers Nachlass bewahrt nicht nur seinen Spazierstock in der Länge von 85, 5 cm [...], sondern auch einen pelzgefütterten Wintermantel, offenbar seinen letzten, den er sich vielleicht erst nach dem Tod von Regula, der haushälterischen Schwester, geleistet hat [...]. Seine Länge beträgt vom Kragen zum unteren Saum 115 cm. Davon sind am bekleideten Mann für die leicht gebuckelte Rundung der Schulterpartie maximal 10 cm abzuziehen; misst man für die Kopfgrösse vom Kinn oder Kragen zum Scheitel maximal 25 cm, wie sie Kellers Totenmaske ausweist (ebenda: GKN 3 3 5 c), und für den Abstand vom Boden einschliesslich Schuhwerk (2 cm) beim Tragen maximal 34 cm hinzu, resultieren zwanglos 164, unbeschuht 162 cm Körpermass. Auch angenommen, der vergreiste Keller sei durch die Alterung der Wirbelsäule sehr gekrümmt und geschrumpft dahergeschlurft, gestattet sein guter Wintermantel keine Redimensionierung von 20 cm. So ist er nach über hundert Jahren als Pièce de résistance noch zur Klippe geworden, woran sich die schäumende Brandung hermeneutischer Aberrationen bricht. (S. 24)


 

Rainer Würgau: Zur Wuchsauffälligkeit Gottfried Kellers

Luise Rieter, die junge Dame, von der er seinen ersten Korb erhielt, beschreibt ihn ihrer Mutter mit folgenden Worten: "Er hat sehr kleine, kurze Beine, schade! Denn sein Kopf wäre nicht übel, besonders zeichnet sich die außerordentlich hohe Stirn aus". (Gesammelte Briefe, hrsg. von Carl Hebling, Bern 1951, Band II, S. 9). Keller selbst schreibt sich im Gedicht "Feueridylle" einen watschelnden Gang zu. In einer zeichnerischen Selbstkarikatur betont er ein Hohlkreuz (abgebildet in Gottfried Keller, hrsg. von Hans Wysling, Zürich 1990, S. 63). Die bekannte, nach einer Fotografie hergestellte Radierung Stauffer-Berns (ebenfalls bei Wysling abbgebildet, S. 439) lässt klar erkennen, dass die Längenverhältnisse von Ober- zu Unterschenkeln und Ober- zu Unterarmen zugunsten der rumpfnahen Segmente verschoben sind. Ähnliches gilt für die Proportionen der Hand: Keller hatte wegen der relativen Kürze der Mittelhandknochen gedrungen wirkende Hände (ein Gipsabguß seiner rechten Hand wird in der graphischen Sammlung der Zentralbiliothek Zürich aufbewahrt). Diese Merkmalhäufung weist auf eine Knochen-Knorpel-Aufbaustörung hin, Chondrodystrophie, bei Keller in der milde ausgeprägten Form der Chondrohypoplasie (Verdachtsdiagnose von Prof. Dr. med. Dieter Schönberg, Kinderklinik der Universität Heidelberg), ein Leiden, das ohne erkennbare soziale oder psychische Ursache sporadisch und "schicksalhaft" auftritt. Keller auf den Leib geschrieben scheint die folgende Charakteristik der psychosozialen Folgen dieser Form der Wuchsauffälligkeit aus einem Lehrbuch der klinischen Osteologie: "Die geistige und soziale Entwicklung der Chondrodystrophen ist im Verhältnis zur auffälligen Körperform und den daraus resultierenden Milieuproblemen auffallend gut. Kinder und Jugendliche sind anpassungsfähig, lernwillig, bestrebt, das Handikap zu kompensieren; die Einstellung zur Überwindung der krankheitsbedingten Probleme ist positiv" (F. Schmid, Konstitutionsanomalien des Skeletts, in: Handbuch der inneren Medizin, hrsg. von H. Schwiegk, Band VI, Berlin 1980, S. 998).