Institutionen
Institutionen | |
Übersicht |
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Name |
Ort |
Verweis |
Online |
Stiftung für eine Historisch-Kritische Gottfried Keller-Ausgabe |
Zürich |
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Gottfried Keller-Gesellschaft |
Zürich |
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Gottfried Keller-Zentrum |
Glattfelden |
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Gottfried Keller-Ausstellung |
Zürich |
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Zentralbibliothek Zürich (Keller-Nachlass) |
Zürich |
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Gottfried Keller-Stiftung (hat nichts direkt mit dem Dichter zu tun) |
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Gottfried Keller-Preis |
Zürich |
Stiftung für eine Historisch-Kritische Gottfried Keller-Ausgabe |
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Anschrift:
Stiftung für eine Historisch-Kritische Gottfried Keller-Ausgabe, Löwenstr. 1, 8001 Zürich.
Gründungsdatum:
23. April 1993
Präsident:
Prof. Dr. Karl Pestalozzi, Basel (1993-2014; Gründungspräsident)
Dr. Dominik Müller, Genf (seit 2014; Vorsitz verkleinerter Stiftungsrat)
Zweck:
"Die Stiftung bezweckt die wissenschaftliche Erforschung und öffentliche Förderung des literarischen Werkes von Gottfried Keller durch Erstellung sowie Herausgabe in Buch- und in elektronischer Form einer umfassenden, historisch-kritischen Gottfried Keller-Ausgabe." (Paragraph 2 der Stiftungs-Statuten)
Stiftungsrat:
Die Stiftung wird von einem Stiftungsrat verwaltet, der sich gegenwärtig aus elf Mitgliedern zusammensetzt. Vertreten sind:
- die Universitäten Basel und Zürich und die ETH, Zürich
- die Zentralbibliothek Zürich
- die Gottfried Keller-Gesellschaft
- Kanton und Stadt Zürich
dazu kommen
- Persönlichkeiten aus der Privatwirtschaft
- ein Editionsspezialist
Gottfried Keller-Gesellschaft |
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Präsidentin: Prof. Dr. Ursula Amrein
Mail: info@gottfriedkeller-gesellschaft.ch
Homepage: www.gottfriedkeller-gesellschaft.ch
Gründungsdatum:
16. Juli 1931
Zweck:
"Die Gottfried Keller-Gesellschaft pflegt das Andenken an Gottfried Keller und andere bedeutende zürcherische Schriftsteller. Sie hat ihren Sitz im Kanton Zürich." (Paragraph 1 der Statuten) "Sie beabsichtigt insbesondere:
a) das Andenken Gottfried Kellers durch eine Gedenkstätte und durch Ausstellungen in Zürich wachzuhalten;
b) bei kritischen Ausgaben der Werke und Briefe Gottfried Kellers mitzuwirken;
c) Kellers Andenken und das Wirken zürcherischer Schriftsteller durch Vorträge und Besichtigungen zu pflegen;
d) Ausgaben der Werke und Briefe bedeutender zürcherischer Schriftsteller, vor allem C. F. Meyers, anzuregen und zu unterstützen." (Paragraph 2 der Statuten)
Mitgliedschaft:
Jahresbeitrag für Einzelmitglieder Fr. 50.-, Paarmitgliedschaft Fr. 80.-, für Kollektivmitglieder Fr. 100.-
Zentralbibliothek Zürich |
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Anschrift:
Zentralbibliothek Zürich, Zähringerplatz 6, 8001 Zürich
Die Zentralbibliothek Zürich betreut den Nachlaß, den Gottfried Keller 1890 der (damaligen) Stadtbibliothek Zürich testamentarisch vermachte. Es betrifft dies:
- Kellers Handschriften in der Handschriftenabteilung
- Kellers Bibliothek
- Kellers künstlerischer Nachlaß in der Graphischen Sammlung
Gottfried Keller-Bibliographie
Die Bestände der Handschriftenabteilung
In der Handschriftenabteilung der Zentralbibliothek Zürich wird der größte Teil der erhaltenen Manuskripte Kellers aufbewahrt, ebenso Korrekturbogen zu den Drucken und ein großer Teil der Briefe von und an Keller. Sie sind unter der Signatur ZB: Ms. GK.xxx einsehbar.
Kellers Bibliothek in der Sammlung Alte Drucke
Die Bücher aus Kellers eigener Bibliothek sind in der Zentralbibliothek unter den Signaturen ZB: 42.xxx und ZB: 43.xxx einsehbar.
Gottfried Keller verfügte am 11. Januar 1890, ein halbes Jahr vor seinem Tod, in seinem Testament unter Punkt 2: "Dem Stadtbibliothekfond Zürich sollen als Legat meine ganze Bibliothek […] zukommen." Sein Vetter Fritz Scheuchzer focht dieses Testament (wegen formeller Fehler und Testierunfähigkeit infolge geistiger Unzurechnungsfähigkeit) sofort nach Kellers Tod am 15. Juli 1890 an.
Erst nachdem Scheuchzer seinen aussichtslosen Einspruch am 13. September 1892 zurückgezogen hatte, konnten die Bände der Kellerschen Privatbibliothek in die Stadtbibliothek Zürich aufgenommen werden. Dort wurden sie unter den Signaturgruppen 42.xxx (v. a. Belletristik) und 43.xxx (v. a. nichtbelletristische Werke) erfaßt. Diese Signaturen wurden auch bei der Vereinigung der Stadtbibliothek mit einigen andern Zürcher Bibliotheken zur Zentralbibliothek Zürich im Jahre 1917 übernommen und gelten heute noch. Die Bücher erhielten auf der Deckelinnenseite den eingeklebten Herkunftsnachweis "Stadtbibliothek Zürich. Letztwilliges Geschenk des Herrn Dr. Gottfried Keller sel. 1890." sowie auf der Titelseite am unteren Rand mit Bleistift den Zugangsvermerk "J 126 G \ GK" (Sammelaufnahme 126; "G" steht für Geschenk, "GK" für Gottfried Keller).
Laut Zählung des damaligen Bibliothekars der Stadtbibliothek Hermann Escher (der schon Kellers Inventar mit aufgenommen hatte) handelt es sich hierbei um 1378 Bände und 200 Broschüren.
Zur Problematik der Zuordnung der Bücher zu Kellers Bibliothek vgl.
Peter Villwock: Was stand in Kellers Bibliothek.
In: Text, Heft 4, Frankfurt a. M.: Stroemfeld Verlag 1998. S. 99-118
Der künstlerische Nachlaß in der Graphischen Sammlung
Gottfried Keller Zentrum Glattfelden |
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Im Gottfried Keller-Zentrum, im Jahr 1985 eingeweiht und betreut von der gleichnamigen Stiftung, ist eine umfassende Ausstellung über Leben und Werk des Dichters zu sehen. Sie zeigt Möbel, Bilder, Manuskripte und zahlreiche andere Gegenstände und stellt eine Lesestube zur Verfügung.
Öffnungszeiten:
Samstag und Sonntag 14.00 - 16.00 Uhr (Sommerferien und Dezember geschlossen)
Präsident des Stiftungsrates: Konrad Erni, Marchstr. 1, 8192 Zweidlen
Auskunft und Anmeldungen für Führungen, Mitgliederdienst:
Ruth Rindlisbacher 01 867 22 32
Internet: http://www.gkz.ch
Gottfried Keller-Stiftung |
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Anschrift:
Gottfried Keller-Stiftung GKS, Bundesamt für Kultur, Hallwylstr.15, 3003 Bern
Tel. 058 463 82 71
E-Mail: gks@bak.admin.ch
www.bundesmuseen.ch/gks
Gründungsdatum:
6. September 1890
Zweck (Stiftungsurkunde, IV.):
"a) Anschaffung bedeutender Werke der bildenden Kunst des In- und Auslandes, wobei jedoch zeitgenössische Kunstwerke nur ausnahmsweise dürfen berücksichtigt werden. [...]
b) Erstellung von neuen und Erhaltung von solchen bestehenden Kunstwerken, deren öffentliche Zweckbestimmung dem Lande bleibend zugesichert ist."
Zum Namen der Stiftung
Die eidgenössische Gottfried Keller-Stiftung hat so gut wie nichts mit dem Dichter zu tun, außer daß sie seltsamerweise seinen Namen trägt und einige Bilder von seiner Hand und Porträts zu ihrem Besitz zählt.
Die Stiftung verdankt sich Lydia Welti-Escher (1858-1891), der Tochter des Politikers und liberalen Wirtschaftsführers Alfred Escher (1819-1882), verheiratet mit Friedrich Emil Welti (1857-1940), dem Sohn des Bundesrates Emil Welti. Der Name der Stiftung sollte ursprünglich "Welti-Escher-Stiftung" heißen, wurde dann aber auf Anraten von Friedrich Emil Welti durch "Gottfried Keller-Stiftung" ersetzt, obwohl die Stiftung sich nicht mit Literatur befaßte und Kellers eigene künstlerische Produktion kaum als Maßstab gelten konnte. Lydia Welti-Escher hatte Gottfried Keller gekannt und geschätzt und mit der neuen Stiftungs-Bezeichung die Gelegenheit ergriffen, zu beweisen, daß sie nicht die eigene "Person im Auge" hatte:
Der Name, welchen ich meiner Vergabung beilege, soll das Andenken des großen nationalen Dichters ehren, welcher der Stolz meiner Heimat ist. (zit. nach Jung 1998, S. 86).
Zur Geschichte der Stiftung, des "größten (imaginären) Museums der Schweiz":
- Joseph Jung: Das imaginäre Museum. Privates Kunstengagement und staatliche Kulturpolitik in der Schweiz. Die Gottfried Keller-Stiftung 1890-1922. Zürich: Neue Zürcher Zeitung 1998.
- Hanspeter Landolt: Gottfried Keller-Stiftung. Sammeln für die Schweizer Museen 1890-1990. Bern: Benteli 1990.
Zu Lydia Welti-Escher, die eine Liebesbeziehung zu dem Berner Maler Karl Stauffer (1857-1891), der auch Keller porträtiert hatte, eingegangen war, von ihrem Gatten geschieden wurde und am 12. Dezember 1891 ihrem Leben ein Ende setzte, vgl. Jung 1998, S. 57-79.
Zur Tragödie Karl Stauffers vgl. die nur gegen den Widerstand der Schweizer Behörden zustandegekommene Monographie von Otto Brahm, von dessen Hand auch die erste Keller-Monographie (1883) stammt:
- Karl Stauffer-Bern. Sein Leben. Seine Briefe. Seine Gedichte. Dargestellt von Otto Brahm. Stuttgart: Göschen 1892.
Martin Bodmer-Stiftung für einen Gottfried Keller-Preis |
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Anschrift:
Martin Bodmer Stiftung, Postfach 1425, 8032 Zürich
Gründungsdatum:
1921
Zweck (Stiftungsurkunde, § 2, 3):
Zweck der Stiftung ist die Anerkennung und Förderung schweizerischer Dichter und Schriftsteller für Schöpfungen, die sich durch künstlerische Form und geistigen Inhalt auszeichnen und der Ausdruck eines neuen zielsuchenden Willens sind.
Auch Dichter und Schriftsteller anderer Nationen können bedacht werden, wenn sich in ihren Werken eine schöpferische Gemeinschaft mit dem schweizerischen Geistesleben erkennen lässt.
Der Zweck der Stiftung soll vornehmlich durch Verleihung einer Auszeichnung in Form des Gottfried Keller-Preises erreicht werden. Dem Stiftungszweck kann auch gedient werden:
a) Durch Zuwendung von Beiträgen an literarische Unternehmen, die geeignet sind, das literarische und geistige Leben in der Schweiz zu fördern;
b) Durch eigene Herausgabe von Werken;
c) Durch Veröffentlichung des Gutachtens über das preisgekrönte Werk;
d) In anderer Weise durch einstimmigen Beschluss des Kuratoriums.
Zum Namen der Stiftung
Man kann sich fragen, warum der Preis nicht nach Conrad Ferdinand Meyer benannt wurde, diesem zweiten grossen Schweizer Dichter, der zusammen mit Keller das "Doppelgestirn" über dem eidgenössischen Literaturhimmel bildete. Zum einen nämlich bestanden, allerdings entfernte, familiäre Bande zwischen den Familien Bodmer und Meyer, zum anderen war Bodmer Meyer geistig in besonderem Masse zugetan.
Dass Keller der Vorrang gegeben wurde, geht auf Korrodi zurück, dessen Idee der Preis eigentlich war. Korrodi hielt Keller für politischer als Meyer und daher schweizerischer, nationaler, und für eine überregionale "Preis-Patronanz" besser geeignet. Bodmer griff diesen Gedanken auf und dehnte ihn noch weiter aus: "Der Preis will im Kellerschen Sinne mithelfen, das alte Erbgut des Landes zu wahren und zu fördern, dass es immer wieder lebe und fortlebe. Er [der Preis] soll über das Eigene und Begrenzte hinaus Vermittler sein mit dem grossen Brudergeist des Auslandes."